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»Maßgebend is auf’n Platz!« – Teil II

Wir haben noch nicht alle älteren Artikel nachbearbeitet. Das bezieht sich in der Regel nur auf die Codebeispiele, die noch nicht optimal dargestellt werden.

»Maßgebend is auf’n Platz!« – Teil II

Zum Saisonstart widmen sich die Webkrauts den Internetauftritten aller 36 Bundesligavereine und testen sie auf moderne Webstandards. Ab heute lassen wir auch die zweite Bundesliga mitspielen.

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Zum Saisonstart widmen sich die Webkrauts den Internetauftritten aller 36 Bundesligavereine und testen sie auf moderne Webstandards. Ab heute lassen wir auch die zweite Bundesliga mitspielen.

Borussia Mönchengladbach

Mit einer der in den späten 90er-Jahren so beliebten »Splash-Seiten« begrüßt Bundesliga-Absteiger Borussia Mönchengladbach den Besucher auf seiner Website. Damit nicht genug, ungefragt darf man die Borussia-Hymne »Die Elf vom Niederrhein« in derber Lautstärke anhören – da kommt Stadion-Atmosphäre auf im Großraumbüro…

Screenshot der Webseite von Borussia Mönchengladbach, verkleinert »Web-Retro-Touch« ist also angesagt! Der Eindruck bleibt bestehen, wenn man hinter die technischen Kulissen der Seite schaut. Der Validator feiert ein Schlachtfest gegen eine krude Codewüste, die von einer Dreierkette aus Tabellen, Divs und weiträumigen JavaScript-Segmenten gebildet wird. Da hat eine »Full-Service-Agentur« ganze Arbeit geleistet.

Schaltet man JavaScript aus, darf man sich sogar die Borussia-Fahne zweifach anschauen – ein »Doppel-Sechser« im Browser! Die Navigation ist zwar gut strukturiert, technisch aber flexibel wie Borussias Angriff in der letzten Abstiegssaison: Ohne Maus und JavaScript trifft man schwer ins Ziel. Per Tastatur kommt man erst an die Unterpunkte der JavaScript-Klappmenüs, wenn man die Seite der obersten Ebene aufgerufen hat.

Abseits der technischen Qualität stört die »Enge« des Designs den optischen Eindruck. Überall Textblöcke, Bildchen, Animationen, Banner – wo ist nur das Spiel aus der »Weite des Raums« geblieben?

Fazit: Schade, dass die von ihren Inhalten her hervorragend gepflegte Website technisch so antiquiert ausgeführt wurde. Splash-Seite, ungefragte Sound-Berieselung, unsemantische Codewüsten – die Fortschritte in Sachen Webentwicklung und akzeptierte Standards in Sachen Benutzerfreundlichkeit sind an Borussias Website weitgehend folgenlos vorüber gegangen. Da darf man als Anhänger der Elf vom Niederrhein nur hoffen, dass das runde Spielgerät auf dem Rasen besser beherrscht wird als die Web-Technologie…

Kommentator: Ralf Graf

TSV 1860 München

Zünftig wird man auf einer Vorschaltseite mit der Vereinshymne empfangen. Ein wenig Waybackmachine Recherche ergibt: Die Website des Münchner Vereins stammt wahrscheinlich aus dem Jahr 2002. Da spielte 1860 noch in der ersten Liga, stieg dann aber in der Saison 2003/2004 mit nur 32 Punkten ab. Allein an der Website wird es wohl nicht gelegen haben, obwohl ein Blick darauf zumindest den Verdacht nahe legt.

Screenshot der Webseite des TSV 1860 München, verkleinertUnter dem blau/weißem Non-Design, das sicherlich auch 2002 kaum wirklich erstligatauglich war, befindet sich ein Tabellenlayout und blank.gif Gewusel erster Güte. Die Liste der Fouls ist lang: Die Website validiert nicht (HTML 4.01 Transitional, knapp 200 Fehler), Null Semantik (<td class=”headLine1”>Top-News</td>), Inhalt und Layout werden fröhlich miteinander gemischt, fast keine Tastatursteuerung möglich, kein ordentliches Navigieren ohne JavaScript, auf alt-Attribute wurde großzügig verzichtet, die Standard-Schriftgröße erinnert an die unterste Zeile beim Optiker-Sehtest etc. Das Style Sheet wird per JavaScript eingebunden. Schaltet man dies ab, wird die Site – vorsichtig gesagt – absolut unübersichtlich. Auch Partner und Sponsoren dürften nicht unbedingt erfreut sein: bei abgeschalteten Bildern ist von ihnen nämlich nichts mehr zu sehen. Einzig bei der Schriftvergrößerung und der Navigation kann die Seite punkten.

Fazit: Es ist eine von Grund auf neue Website dringend notwendig. Sorry, da hilft nur noch neu machen.

Kommentartor: Michael Bielitza

Kickers Offenbach

Die Hauptseite der Kickers in fixem Layout wird neben nicht vorhandenem Doctype vom Validator mit 73 unsportlichen Fehlern verwarnt. Man ist stolz auf seine Unabhängigkeit und vertraut auch 2007 auf die Taktik verschachtelter Tabellen. Die Palette kreativer Spielvarianten sämtlicher FONT-Tag-, align- und bg-color-Möglichkeiten beherrschen die sympathischen Hessen bis in die letzte Tabellenzelle. Die Druckausgabe berücksichtigt neben Schmalspaltenleser auch die Interessen der Papierindustrie.

Screenshot der Webseite der Kickers Offenbach, verkleinert Die Offenbacher unterwerfen sich keinen modischen Erscheinungen wie korrekter Syntax oder logischer Semantik, man setzt konsequent auf die bewährte Aufstellung des letzten Jahrtausends mit <br>, <b> und <i> in der Sturmspitze.

Die auf den ersten Blick attraktive und gut platzierte Navigationsleiste entpuppt sich leider als Grafik und unüberwindbares JavaScript-Ungetüm. Dem Benutzer mit abgeschaltetem JavaScript bleibt nur der Umweg über die Sitemap, um überhaupt zu navigieren. Diese Todsünde entspricht einer Totalverdunkelung des Offenbacher Stadions im mitternächtlichen Qualifikationsspiel bei Neumond. Damit hat sich die Website auch für die Tastaturbenutzung disqualifiziert. Alternativtexte gibt es leider nur zu den Fotos im News-Bereich. Positiv dagegen: das Layout der Seiten gefällt durch ein unaufdringliches 2-Spalten-Layout. Die Seiten wirken nicht überladen, und wichtige Infos findet der Besucher gut platziert in der rechten Spalte. Die Schriftgröße im Content-Bereich ist etwas zu klein geraten, vorbildlich dagegen die Möglichkeit zur Schriftgrößenveränderung: selbst 6 Stufen verkraften dort die Texte ohne Probleme.

Kommentator: Nils Pooker

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