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»Maßgebend is auf’n Platz!« – Teil III

Wir haben noch nicht alle älteren Artikel nachbearbeitet. Das bezieht sich in der Regel nur auf die Codebeispiele, die noch nicht optimal dargestellt werden.

»Maßgebend is auf’n Platz!« – Teil III

Im dritten Teil unserer großen Bundesliga-Serie müssen sich Eintracht Frankfurt, Arminia Bielefeld und der Rekordmeister Bayern München dem strengen Fragenkatalog stellen.

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Zum Saisonstart widmen sich die Webkrauts den Internetauftritten aller 36 Bundesligavereine und testen sie auf moderne Webstandards. Die Webseite des Rekordmeisters Bayern München wird heute einem kritischen Test unterzogen.

FC Bayern München

Der Rekordmeister begrüßt seine Besucher mit einer Vorschaltseite, die unelegant und mit schlecht bearbeiteten Bildern daher kommt. Viele unterschiedliche Websites werden so angepriesen. Auf der eigentlichen Startseite fallen vor allem sofort alle animierten Banner ins Auge. Auch die restliche Werbung verlangt viel Aufmerksamkeit. Der eigentliche Inhalt erscheint mehr ein Füllsel zu sein.

Screenshot der Webseite des FC Bayern München, verkleinert Im Hintergrund werkelt ein Tabellenlayout, in dem auch der gute alte FONT-Tag wiederauferstanden ist. Überall sind Inline-Styles und JavaScripte vertäut. Besonders kreativ ist die Einbindung von JavaScript vor der DTD! Die Website der Bayern ist nicht auf Champions-League-Niveau, sondern eher biedere Kreisklasse. Die Erfindung von Überschriften und Absätzen ist komplett an dieser Seite vorbeigegangen. Sie existieren praktisch nicht.

Mit ausgeschaltetem JavaScript sind auf einmal die Bilder in der horizontalen Navigation verzerrt und Teile der Seite fehlen. Es handelt sich dabei um Flashdateien, die ausschließlich mit JavaScript eingefügt wurden, ohne Alternative.

Die Seite ist codeseitig ein Trauerspiel, optisch ein Feuerwerk von Werbebannern und damit für den normalen Nutzer schwer erträglich.

Kommentator: Jens Grochtdreis

Arminia Bielefeld

Die Website des Bundesligisten Arminia Bielefeld erreicht man über eine vorgeschaltete Seite, die außer ein paar Sponsorenlogos nur die letzte Nachricht aus dem Newsbereich enthält. Technische Grundlage der Seite ist das bekannte freie CMS Typo3, die Voraussetzungen für semantischen und validen Quelltext sind also nicht schlecht. Umgesetzt wurde das jedoch sehr schlecht. Dass die Validierung scheitert, liegt neben den fehlenden alt-Attributen aber oft nur daran, dass HTML-Elemente in einem XHTML-Dokument stehen.

Screenshot der Webseite von Arminia Bielefeld, verkleinert Semantische Auszeichnung ist in Ansätzen vorhanden. Überschriften finden sich ebenso wie Absätze. Das war es dann allerdings auch schon. Weder sind Listen oder Aufzählungen als solche ausgezeichnet, noch finden sich Anhaltspunkte für die Identifikation wichtiger Inhalte oder Navigationselemente. Die Schriftgröße ist nur knapp ausreichend und bei Vergrößerung verliert das Layout schnell seine Form.

Die Site ist mit einem modernen Browser gut navigierbar. Auch bei deaktiviertem JavaScript funktioniert alles, auch wenn ein Blick in den sehr unaufgeräumten Quelltext anderes vermuten lässt. Allerdings fällt der fehlende Fallback für die Bildvergrößerungen hier negativ auf. Andere Links öffnen dagegen unvorhersehbar und ohne jeden Grund in einem neuen Fenster.

Popups erscheinen nur bei Bedarf und die verschiedenen Werbeformen sind zwar reichlich aber unaufdringlich vorhanden. Von der Nichteinhaltung der Webstandards abgesehen, bleibt ein positiver Eindruck. Aus Sicht eines Webkrauts fällt das Urteil jedoch beschämend aus.

Kommentator: Stefan David

Eintracht Frankfurt

Eintracht Frankfurt teilt ihren Webauftritt auf in eine allgemeine Vereinswebsite und eine dezidierte Website der Fußballmannschaften. Diese wurde erst vor kurzer Zeit standardkonform entwickelt und präsentiert sich in einem zeitgemäßen Mehrspaltenlayout, das dem Besucher auf der Suche nach wesentlichen Informationen wenig Hürden in den Weg legt. Spielpläne, Ergebnistabellen, Mannschaftsübersichten sowie Ticketverkauf sind leicht zu finden. Ein Diskussionsboard ist voll integriert, andere interaktive Komponenten finden sich ebenfalls besucherfreundlich im Seitenkopf verlinkt.

Screenshot der Webseite von Eintracht Frankfurt, verkleinert Die Übersichtlichkeit der Seiten ist insgesamt gut, sie wird jedoch durch die harten Farbkontraste der Vereinsfarben Dunkelrot und Schwarz auf weißem Hintergrund etwas beeinträchtigt.

Texte werden in ausreichender Schriftgröße dargestellt, ein großzügiger Zeilenabstand erlaubt leichtes Lesen. Die Auszeichnung der Schriftgrößen in Prozentwerten ermöglicht dem Leser per Webbrowser die Wahl einer für ihn geeigneten Lesegröße. Leider skaliert das starre Layout dabei nicht mit, so dass sich bei einer Größenanhebung um zwei Stufen in den Seitenspalten gelegentlich Textelemente übereinanderschieben.

Die dynamische Navigation in der linken Seitenleiste ist trotz dreier Ebenen übersichtlich. Das Fehlen einer sinnvoll gegliederten Tab-Reihenfolge erschwert aber das Navigieren per Tastatur. Mit ausgeschaltetem JavaScript sind die Seiten problemlos navigierbar, lediglich einige Komponenten wie FAQ und Ticket-Informationen werden teilweise per JavaScript gesteuert.

Unter der Haube präsentieren sich die Seiten in ordentlich aufgebautem Quellcode mit weitgehend semantischer Strukturierung der Inhalte. Es kommen die jeweils angemessenen HTML-Elemente zum Einsatz. Die Entwickler haben zur leichten Lesbarkeit an aussagekräftige Namen für IDs und Klassen gedacht.

Der erfreuliche Gesamteindruck wird etwas getrübt durch einige bei sorgfältiger Validierung leicht vermeidbare Fehler.

Kommentator: Boris Stumpf

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Kommentare

Andreas
am 15.08.2007 - 20:03

Die Präsenz der Frankfurter Eintracht wurde übrigens von der Bildzeitung (vermutlich unter rein optischen Gesichtspunkten) als Deutschlands beste gewählt (ich glaube auch unter den 36 Bundesligaklubs).

Ich bin gespannt, wer technisch das Rennen macht - weiter so!

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Boris Stumpf (Autor)
am 16.08.2007 - 00:56

@Andreas:
Soweit ich (in der Pressemeldung) gelesen habe, auch und hauptsächlich wegen inhaltlicher Gesichtspunkte:
Forum, Chat, Shop, Ticketverkauf und all diese netten interaktiven Dinge, die dort angeboten werden, sieht Bild wohl (zu Recht) als hervorragende Features dieses Webauftritts.

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