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Jetzt wissen wir es

Webworker-Umfrage 2014

Jetzt wissen wir es

Die Webkrauts wollten es wieder wissen, wollten sich einen Eindruck verschaffen, wie Webworker so ticken. Die entsprechende Umfrage lief vom 7. April bis zum 7. Mai auf webkrauts.de, 758 Webworker haben unsere Fragen beantwortet. Wir bedanken uns recht herzlich bei allen Teilnehmern.

Die Fragen waren nicht einfach eine Fortschreibung der ersten Umfrage von 2008; zuviel hat sich in der Zwischenzeit technisch verändert. Wir passten die Fragen an, strichen einige und ergänzten neue. Im Folgenden präsentieren wir nun unsere Auswertung der Umfrage. Wenn sich die Werte nicht zu 100% addieren, fallen die restlichen Prozent auf keine Angabe oder Sonstiges.

Herkunft und (Aus-)Bildung

Mit 91% der Teilnehmer lag der Schwerpunkt eindeutig in Deutschland, 5% kamen aus Österreich und 3% aus der Schweiz. 83% waren Männer, 14% Frauen, 3% der Teilnehmer machten keine Angabe.

59% haben eine abgeschlossene Berufsausbildung, 42% ein abgeschlossenes Studium. Ein Studium gilt dabei nicht als Berufsausbildung. Interessant ist, dass 39% der Teilnehmer sagen, dass die Inhalte ihrer Ausbildung oder ihres Studiums wichtig oder sehr wichtig für ihre heutige Tätigkeit sind. Gleich viele finden die Inhalte von Ausbildung oder Studium eher weniger wichtig. 18% empfinden sie gar als unwichtig. Es scheint noch einen guten Bodensatz an Quereinsteigern zu geben.

Regelmäßige Tätigkeiten

Uns interessierte natürlich, wie breit die Teilnehmer inhaltlich aufgestellt sind. Und da es in unserer Branche nicht unüblich ist, mehrere Aufgabenbereiche zu haben oder mehrere Talente ausleben zu können, ließ die Frage nach den regelmäßigen Tätigkeiten auch mehrfache Antworten zu.

Fast 90% der Teilnehmer geben Markup/Semantik oder Styling als regelmäßige Tätigkeit an. 68% geben Frontend-Programmierung (JavaScript), 57% Backend-Programmierung an, gefolgt von Usability mit 55%. Dass 25% der Teilnehmer Schulungen und Lehre als regelmäßige Tätigkeit beschreiben, finden wir erstaunlich – erstaunlich gut. Die Zeiten des »guten, alten« Multimedia-Bereichs scheinen gezählt. Jeweils 3% der Teilnehmer zählen Flash oder 3D zu ihren regelmäßigen Tätigkeiten; immerhin 7% gaben Video an. Diese sehr niedrigen Werte können allerdings auch darin begründet liegen, dass die Webkrauts für diese Zielgruppen nicht gerade der erste Ansprechpartner sind.

Barrierefreiheit

15% der Befragten geben an, dass barrierefreies Webdesign zu ihren Kernkompetenzen zählt, für 35% ist es immerhin regelmäßige Tätigkeit, für 18% ist Barrierefreiheit wichtig und 27% meinen, dass es ihnen wichtig sei, sie es aber manchmal nicht so genau nehmen. Nur 3% sagen, dass sie Barrierefreiheit nicht interessiert.

Fortbildung

Die Veränderungen im Bereich Webentwicklung sind teilweise sehr rasant. Es ist eine ständige Herausforderung, dabei nicht den Anschluss zu verlieren und informiert zu bleiben. Fast alle Befragten (96%) informieren sich über fachrelevante Websites oder Blogs. 66% geben an, Fachbücher zu lesen. Die Hälfte der Befragten informiert sich über Fachzeitschriften oder lässt sich von Arbeitskollegen fortbilden.

Der klassische Weg über Foren, Mailinglisten und Newsgroups wird von 29% genutzt. Newsletter nutzen hingegen immerhin 43%. Ganze 38% geben an, Spezifikationen und Studien zu lesen.

Videotutorials auf Online-Plattformen sind mit 44% eine ebenso interessante Informationsquelle, weit vor dem Kauf von Schulungs-DVDs (11%). Auch Konferenzen haben mit 41% einen hohen Stellenwert, weit vor Online-Konferenzen (12%), Seminaren und Kursen (14%), Webmontagen (12%) oder BarCamps (18%). Usergroups und Stammtische sind mit 21% hingegen etwas beliebter. Vielleicht ist es der gesellige, kleine Rahmen, der diese Form des Wissensaustauschs so beliebt macht.

Präprozessoren

In den letzten zwei Jahren wurden CSS-Präprozessoren und Build-Umgebungen wie Grunt sehr beliebt. Es lag nahe, die Teilnehmer nach diesen Werkzeugen zu fragen. 42% aller Befragten geben an, keinen CSS-Präprozessor zu nutzen. Von den übrig gebliebenen 58% der Befragten nutzen 64% Sass und 30% LESS. Das ist ein klares Bild, das so zu erwarten war.

Build-Skripte und Build-Tools

55% der Befragten gaben an, keine Build-Tools oder Build-Skripte zu nutzen. Der Rest setzt zu 82% Skripte wie Grunt ein, 36% setzen Tools wie Codekit ein. Offenbar gibt es in diesem Bereich Überschneidungen zwischen der puren Skript-Version und den Tools. Dies mögen auch projektspezifische Unterschiede sein, man mag also beispielweise beruflich die puren Skripte nutzen, während man für private Aufgaben die Tools wie Codekit präferiert.

CMS

Contentmanagementsysteme sind schon immer ein gutes Thema für leidenschaftliche Streitereien gewesen und werden es in der Zukunft sicher auch bleiben. Uns hat interessiert, mit welchen Systemen die Befragten oft oder gar täglich arbeiten. Mehrfachnennungen waren selbstverständlich möglich.

13% der Befragten geben an, kein CMS zu nutzen. Von den vielen vorgegebenen Systemen stechen erwartungsgemäß nur ganz wenige heraus. 62% nutzen Wordpress, 27% Typo3, 23% Contao und 15% Drupal. Kommerzielle CMS hatten wir zu einem globalen Punkt zusammengefasst. Solche Systeme setzen 14% der Befragten ein. Im folgenden Chart sind nur die Antworten der CMS-Nutzer berücksichtigt. Da Mehrfachnennungen möglich waren, summieren sich die Werte auf mehr als 100%.

Automatisierte Tests

28% derer, die angeben zu entwickeln, machen automatisierte Tests, 72% machen keine.

Berufsstatus

42% der Teilnehmer sind selbständig; 45% der Teilnehmer angestellt. Interessant, dass diese Werte fast gleichauf sind. Offenbar ist unsere Branche ein gutes Pflaster für die Selbständigkeit.

Berufserfahrung

Natürlich interessierte uns auch die Dauer der Berufserfahrung als Webworker. Erstaunlich wenige wirkliche »Frischlinge« konnten wir mit unserer Umfrage erreichen. Mehr als zehn Jahre Berufserfahrung haben 31% der Befragten. Sogar 10% geben an, seit 15 Jahren und mehr dabei zu sein. Zwischen 5 und 10 Jahren Berufserfahrung haben immerhin 45% der Befragten.

Dauer der Unternehmenszugehörigkeit

Angesichts der hohen Anzahl von Befragten mit langer Berufserfahrung war es natürlich interessant zu erfahren, wie groß der Wechselwille innerhalb unserer Branche ist. Immerhin 15% der Befragten arbeiten mehr als 10 Jahre beim aktuellen Unternehmen. Ein Drittel der Befragten haben eine Zugehörigkeit zwischen drei und sechs Jahren. 30% der Teilnehmer gaben an, bis zu zwei Jahre beim aktuellen Unternehmen zu sein.

Anzahl der Arbeitgeber

Aber fragen wir doch mal andersherum: nach der Anzahl der Unternehmen, bei denen die Befragten as Webworker bislang gearbeitet haben. 30% geben an, bei einem Unternehmen bislang gearbeitet zu haben, 23% geben zwei Unternehmen an, weitere 16% drei. Danach verlieren sich die Werte im einstelligen Bereich.

Wochenarbeitszeit

Wir fragten: »Wie viele Stunden arbeitest Du für gewöhnlich pro Woche?«. 26% der Teilnehmer gaben an, zwischen 36 und 40 Stunden zu arbeiten, 29% nannten 41 bis 45 Stunden. Die 12% für 46 bis 50 Stunden sind ein kleiner, nicht unwesentlicher Ausreißer nach oben. Weitere Angaben verliefen sich im kleineren, einstelligen Prozentbereich. Für die meisten Webworker scheinen die Arbeitszeiten also noch okay zu sein, aber weit vom IG-Metall-Ideal der 35-Stunden-Woche.

Unternehmensgröße

37% der Befragten sind Freelancer und arbeiten allein; 33% der Befragten arbeiten in Unternehmen mit bis zu 25 Angestellten – dabei arbeiten 12% in kleinen Unternehmen mit bis zu fünf Beschäftigten. Je größer die Unternehmen sind, desto geringer ist die Chance, dass sich ein Webworker dort findet oder sich von dort zur Webkrauts-Umfrage verirrt hat.

Brutto-Jahreseinkommen

Nicht nur für Stellenwechsler ist es interessant, einen Vergleichsrahmen für das eigene Gehalt zu haben. Deshalb haben wir gefragt, wie hoch das eigene Brutto-Jahreseinkommen ist. 81% der Befragten haben einen Wert angegeben.

In der Spannweite von »unter 10.000 €« bis zu »mehr als 120.000 €« gab es nur eine Delle - erwartungsgemäß in der Mitte. Insbesondere nach oben werden die Werte dünner. Als Webworker gehört man also eher seltener zu den »Besserverdienenden«. 13% geben an, zwischen 40 und 44.999 Euro zu verdienen. Erweitern wir den Bereich auf 35.000 bis 49.999 Euro, dann kommen wir auf ein Drittel der Antwortenden.

Stundensatz

Auch nach dem Stundensatz der Selbständigen haben wir gefragt. Wie beim Brutto-Jahresgehalt wird auch hier die Luft nach oben dünner. Die Schwerpunkte sind allerdings deutlicher ausgeprägt. 69% der Antworten konzentrieren sich auf den Bereich zwischen 41 und 80 Euro. 15% geben als Spanne 41 bis 50 Euro an, 19% nennen 71 bis 80 Euro.

Zufriedenheit mit der aktuellen Tätigkeit

Für viele Webworker gilt sicherlich, dass sie ihr Hobby zum Beruf gemacht haben. Wie hoch ist aber die Zufriedenheit mit ihrer derzeitigen Tätigkeit? 21% geben an, »sehr zufrieden« zu sein, 58% sagen, sie seien »zufrieden«. Richtig wohl fühlen sich also offenbar 79% der Befragten, ein toller Wert.

Zukunftspläne

Gibt es trotz der hohen Zufriedenheit ein paar Zukunftspläne? Mehrfachnennungen waren möglich, denn warum soll man nur ein Ziel haben?

Bei dieser Frage gibt es zwei eindeutige Favoriten: 28% möchten gerne mehr Geld verdienen und 29% möchten gerne interessantere Projekte. An dritter Stelle kommt mit 11% weit abgeschlagen die Vergrößerung des eigenen Unternehmens.

Obwohl die Zufriedenheit mit eigenen Job sehr hoch ist, weiß man, dass es noch besser gehen kann. Und die beiden Optionen zur Verbesserung sind klar.

Hinweis: Der Text enthält alle wesentlichen Informationen. Wir haben hier zusätzlich interaktive Infografiken mit Highcharts eingebaut. Hauptsächlich, um mit dem Tool einmal live responsive SVG-Grafiken zu testen. Für sehende Nutzer sieht das schon recht gut aus, aber die hier verwendeten Techniken sind auch für uns auch ein Experiment in Sachen Barrierefreiheit. Wir würden uns sehr über Hinweise von Screenreadernutzern in den Kommentaren freuen, ob sie etwas von den Charts mitbekommen.

Wer selbst mit den Daten herumspielen möchte, kann sich die Excel-Tabelle (580 kb) oder die Open-Office-Tabelle (130 kb) der Umfrage herunterladen.

Kommentare

Horst
am 11.07.2014 - 13:22

Ich will ja jetzt nicht kleinlich sein, aber die Excel-Tabelle hat keine 593 kB, sondern grade mal 580 kB, das sind immerhin stolze 593.920 Bytes.

Zudem lässt die Tabelle die aktuelle Version von OpenOffice abstürzen, per Excel Viewer von Microsoft funktioniert es.

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Nicolai Schwarz

Nicolai Schwarz (Webkraut)
am 11.07.2014 - 13:31

Naja, es ist kleinlich, aber es ist natürlich auch richtig ;) Byte und Kilobyte sollte ich schon korrekt umrechnen. Die Zahl habe ich korrigiert.

Das Excel-File selbst wird bei mir ohne Probleme angezeigt - sowohl in Excel als auch in Open Office.

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Jens Grochtdreis

Jens Grochtdreis (Autor)
am 11.07.2014 - 13:31

Ich kann den Absturz zwar nicht nachvollziehen, aber ich habe Dir die Datei flugs in das OpenOffice-Format gewandelt. Und siehe da: die Datei wird extrem kleiner.

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Horst
am 11.07.2014 - 14:02

Vielen Dank, nur die URL der beiden „unterschiedlichen“ Dateien ist dabei gleiche geblieben.

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Jens Grochtdreis

Jens Grochtdreis (Autor)
am 11.07.2014 - 14:29

Ich war zu hektisch unterwegs. JETZT ist der Dateiname korrigiert. Sorry.

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Torsten
am 11.07.2014 - 23:37

Und siehe da: die Datei wird extrem kleiner.

Da das OpenDocument-Format gezipped ist, hätte mich alles andere auch verwundert. ;)

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Eric Eggert
am 11.07.2014 - 15:27

“42% aller Befragten geben an, keinen CSS-Präprozessor zu nutzen. Von den übrig gebliebenen 63%”

Das würde ich doch gerne noch einmal nachgerechnet wissen ;-)

Wahrscheinlich waren Mehrfachantworten möglich (der Graph legt das nahe), dann würde ich das „übrig gebliebenen“ weglassen.

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Jens Grochtdreis

Jens Grochtdreis (Autor)
am 14.07.2014 - 14:00

Danke für den Hinweis. Ich habe den Text korrigiert. Keine Ahnung, wie uns das durchrutschen konnte.

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Lethian
am 11.07.2014 - 15:35

Vielen Dank an euch für die Umfrage sowie die Auswertung. Sehr aufschlussreich. Danke sehr!

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dan
am 15.07.2014 - 12:06

Danke für die interessante Umfrage und Aufbereitung der Ergebnisse!

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Kerstin
am 18.07.2014 - 12:20

Mich wundert, dass es so viele angestellte Webdesigner gibt, ich hätte gedacht, das Gro wäre Freelancer. Wenn mich heute jemand fragen würde, würde ich niemandem mehr raten, ins Webdeisgn zu steigen. Zu viele alte Hasen mit viel Erfahrung, zu wenige Projekte, zu viele ständig steigende Anforderungen und dafür ein Lohn, bei dem IT-Profis nicht mal den Hörer heben würden.

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nikosch
am 28.07.2014 - 20:21

Die SVG-generierten schrägen Balkenbeschriftungen sehen bei mir aus wie Sch… Ist das wirklich nötig, das diagonal machen zu müssen?

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Frank Brückner
am 30.07.2014 - 05:00

Danke für die interessate Auswertung - die hilft mir den Wert meiner Arbeit besser einzuordnen. Ich liege da im Mittelfeld, kann jetzt aber mit mehr Sicherheit argumentieren.

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Nathalie
am 12.08.2014 - 15:35

Danke ebenfalls für diese interessante Statistik. Kann ich ebenfalls super für meine Arbeit gebrauchen, toll! :)

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Karsten
am 03.10.2014 - 12:16

Tolle Auswertung zur Webworker-Umfrage 2014. Danke

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Emerich Brenndörfer
am 25.11.2014 - 16:06

Sehr interessant.
Was mir speziell aufgefallen ist - nur 3% geben an, dass sie Barierrefreiheit nicht interessiert. Komischerweise überschreiten die Webseiten der Entwickler, welche nicht Barrierefrei erstellt wurden um einiges diese 3%.

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